Entwurfsbeschreibung

CB 4 - Cocoon Block 4 „Vom Winkel zur Form“

Idee und Entwurf
Ausgehend von Fläche, Rechteck und Kreis führte der Weg der Entwicklung zu Raum und Skulptur. Die äußere, erfassbare und bekannte Form des Rechteckes, löst sich im Inneren schnell auf. Impulsgebend für die innere Ausgestaltung ist die Betrachtung des Menschen und seine Bewegungsabläufe im Rahmen einer Sitzstudie. Die Elliptische Form ist die Analogie zum geschützten Raum des Mutterleibs, der im Unterbewusstsein verankerten Gefühle von Geborgenheit.

Material und Technik
Die moderne Bauweise ist einfach und dennoch selbst leicht herzustellen. Mehrschichtholz ist das strukturgebende Element des Baukörpers. Die äußere Hülle und freie Formgestalt übernimmt eine dünne, transluzente Membrane aus gewebeverstärkten PVC. Die doppelte Membrane bietet ( evtl. mit heliumgefüllten Kissen) einen Zwischenraum, der die thermische Trennung von Innen und Außen übernimmt.

Raumgefühl und Bewusstseinszone
Die äußere, extrovertierte, rasterhafte, stark gewinkelte Formensprache des Gebäudes lässt kaum einen Rückschluss zu, auf den inneren, freigeformten, eher introvertierten, festerlosen Innenraum. Der Cocoon bietet die Möglichkeit sich zurückziehen, der Alltäglichkeit mit ihren Normen und festen Vorstellungen zu entfliehen und den Wunsch nach erlebbaren, ideengebenden Räumen zu erfüllen. In der Abgeschlossenheit nach Außen, eine Spiegelung nach Innen zu erfahren, um der eigenen Individualität Bewusstsein zu verschaffen und sich zumindest zeitweise aus der gewohnten Welt zu lösen.

Licht und Schatten
Durch die Bewegung der Besucher - im Inneren wie im Außenbereich - treten diese durch ihr eigenes, sich ständig verändertes Schattenspiel der Rippenstruktur, in Interaktion mit dem Gebäude. Die Krümmung der Fassade lässt die bisher gewohnten Schattenbilder nicht zu. Die Anzahl der Besucher im Inneren, beeinflusst die Intensität der Beleuchtung und Farbwahl der Hülle. Die doppelwandige Fassade erstrahlt zwischen blau, grün und rot. Das innere wie äußere Erscheinungsbild ändert sich ständig. Die Fassade spricht somit ihre eigene Sprache. Sie ist Ausdruck und Zeichen der aktuellen Raumbenutzung.

Ziel und Fazit
Die morbide Struktur fordert auf Grenzen zu überschreiten. Weiter zu denken. Hinter die gewohnten Formen und Mustern zu schauen. Sich von diesen zu lösen um Geometrien neu zu vereinen. Räume zu finden, zu spüren und Vorstellungen zu erträumen. Alles kann sein, bleibt dabei aber offen.